24.1.2020
Prototypen
Der Prototyp stellt im technischen Sprachgebrauch ein für bestimmte Zwecke funktionsfähiges, mehrdimensional in
fünf Achsen gefrästes Versuchsmodell
eines künftigen Produkts oder eines einzelnen Bauteils dar. Dieses kann zunächst nur äußerlich, aber auch
technisch vollständig dem späteren Endprodukt entsprechen. Der Prototyp wird selten als Vorbereitung der
Serienproduktion genutzt, kann aber in der Regel als Musterstück konzipiert sein, das lediglich als
Demonstrationsmodell und Basis für weitere Modifikationen der Zeichnung dient. Mit dem angefertigten Frästeil wird
zum einen die Eignung für einen bestimmten Zweck und andererseits die praktische Durchführbarkeit
übersetzt
in die Serienproduktion geprüft. Deshalb ist der Prototyp auch ein wichtiger Schritt der automatisierten
Entwicklung eines neuen Produkts für technische Zwecke. Die
Prototypenfertigung
selbst wird im Fachbereich der Zerspanungstechnik auch als "Prototyping" bezeichnet.
Details
Zur Unterscheidung zwischen den Anforderungen für Forschungszwecke an den Universitäten und den Vorstellungen und
vor allen Dingen technischen Möglichkeiten der Entwicklungsabteilungen in der metallverarbeitenden Industrie werden
im Umfeld der
Präzisionsbearbeitung
diese Werkstücke einerseits von Funktionsmustern und andererseits von reinen Modellen abgegrenzt. Bei der
Herstellung wird so ein an sich verwendungsfähiger Prototyp realisiert, der in Form und Farbe dem bestellten
Endprodukt sehr ähnlich, und hinsichtlich der geometrischen Abmessungen mit ihm identisch ist. Das
Funktionsmuster
dient demgegenüber eher zur Durchführung von technischen Experimenten und zur Erprobung einzelner Aufgaben des
herzustellenden Bauteils. Beim Prototypenbau erfolgt dabei eine starke Fokussierung auf die Wünsche des Kunden,
weniger auf die Funktionsfähigkeit des Produkts. Der Werkzeugbau und die Konstruktion der ersten Versuchsmuster
wird häufig als Aufgabe für einen
Zerspanungsbetrieb
angesehen, weil die Serienteile enge Toleranzen aufweisen und schließlich auch funktionieren müssen.
Fräsmodelle
Einzelteile oder Kleinserien aus Kunststoff oder anderen leicht zerspanbaren Materialien können durch
Fräsen
angefertigt werden. Je nach benötigter Stückzahl und Geometrie des Werkstücks kann im Vergleich zum Bau eines
vollständigen Werkzeuges sowohl Zeit als auch technischer Aufwand gespart werden. Modelle können so innerhalb
kurzer Zeit hergestellt werden, wobei die Materialien und die Rauhigkeit der Oberflächen noch frei wählbar sind.
Als Ausgangsmaterialien für den Bau eines Prototyps kommen hier POM, PEEK, PE, Aluminium, Edelstahl oder ähnliche
Werkstoffe zur Anwendung.
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